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Wenn die Nerven blank liegen: Wege aus der Überforderung für Eltern

Letzte Woche habe ich zusammen mit meinen Kindern aus der Ferne eine Szene beobachtet, die mich beschäftigt hat: Eine Mutter und ihre vorpubertierende Tochter hatten im Einkaufscenter eine hitzige Auseinandersetzung über eine Kleinigkeit. Beide waren sichtlich gestresst, emotional und die Situation eskalierte so weit, dass die Mutter schliesslich handgreiflich wurde. Eine Überforderung auf beiden Seiten. Es war ein schmerzhafter Moment – für die Tochter, aber sicherlich auch für die Mutter, der ihre Reaktion im Nachhinein vermutlich leid tat.

Elternsein ist herausfordernd und solche Situationen können passieren – das bedeutet nicht, dass man eine schlechte Mutter oder ein schlechter Vater ist. Niemand ist perfekt und Stress kann uns alle an unsere Grenzen bringen. Doch es gibt Wege, mit diesen Momenten besser umzugehen. Gerade die Selbstfürsorge spielt hier eine entscheidende Rolle, denn sie gibt uns die Kraft, in schwierigen Situationen besonnener zu reagieren.

1. Eigene Stresssignale erkennen

Jede Eskalation hat einen Vorlauf. Unsere Körpersignale – schneller Atem, angespannte Schultern, erhöhter Puls – geben uns Hinweise darauf, dass wir uns in einem Stressmodus befinden. Wenn wir diese Signale frühzeitig wahrnehmen, können wir gegensteuern, bevor es zu einer impulsiven Reaktion kommt.

2. Atempause einlegen

Bevor wir reagieren, hilft es, einmal tief durchzuatmen. Drei bewusste Atemzüge können bereits helfen, wieder in einen klareren Zustand zu kommen und impulsive Reaktionen zu vermeiden. Achte darauf, dass die Ausatmung länger ist, so erhält dein Körper das Signal für Entspannung.

3. Die Perspektive wechseln

Kinder – insbesondere in der Vorpubertät – befinden sich in einer emotional herausfordernden Entwicklungsphase. Sie testen Grenzen aus und kämpfen um Autonomie. Sich bewusst zu machen, dass ihr Verhalten nicht persönlich gemeint ist, sondern Teil ihres Reifungsprozesses, kann helfen, gelassener zu bleiben.

4. Emotionen benennen statt handeln

Statt in der Emotion zu handeln, kann es helfen, sie auszusprechen: „Ich merke, dass ich gerade wütend bin. Lass uns kurz durchatmen und dann weiterreden.“ Das schafft eine Brücke zwischen Eltern und Kind, ohne dass es zu Verletzungen kommt.

5. Selbstfürsorge nicht vergessen

Für mich das wichtigste: Wir können für andere nur da sein, wenn wir auch für uns selbst sorgen. Eltern, die selbst am Limit sind, haben weniger Ressourcen für Geduld und Gelassenheit. Regelmäßige kleine Auszeiten, achtsame Momente im Alltag oder gezielte Entspannungsübungen können helfen, langfristig ruhiger zu bleiben. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit – und ein Geschenk, das wir nicht nur uns selbst, sondern auch unseren Kindern machen.

Stressige Momente im Familienalltag sind normal und gehören zum Leben dazu. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen. Indem wir unsere eigenen Stresssignale erkennen, können wir bewusster reagieren. Selbstfürsorge ist dabei der Schlüssel zu mehr Gelassenheit. Wenn wir gut für uns selbst sorgen, können wir auch unseren Kindern mit mehr Ruhe und Verständnis begegnen. Jeder Tag bietet eine neue Chance, mit mehr Achtsamkeit und Mitgefühl zu handeln.

Findest du dich oft in solchen stressigen Situationen wieder? Du bist nicht allein. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern bewusster und mit mehr Selbstmitgefühl zu handeln. In meinem Coaching unterstütze ich dich dabei, deine innere Stärke und Gelassenheit zu festigen. Gemeinsam erarbeiten wir Strategien, um in herausfordernden Momenten bewusst und handlungsfähig zu bleiben.

Lass uns ins Gespräch kommen – für mehr Leichtigkeit und Freude in deinem Familienalltag!

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